Hier noch ein paar Tipps für das Ausstellungswesen:

 

Immer rechtzeitig melden!

In der Regel gibt es feste Meldefristen, in denen der Hund gemeldet sein muss. In diesem Jahr ist es der 30. Juni 2023. Wie schon im Vorjahr, ist mit einem vorzeitigen Meldeschluss zu rechnen, zumal wir für dieses Jahr weniger Teilnehmer anstreben, um den Tag nicht ganz so lang werden zu lassen. Danach können keine weiteren Meldungen mehr angenommen werden. Also wem die Meldung wichtig ist, bitte frühzeitig melden, um sicher dabei sein zu können. Die Anmeldungen zu den Seminaren laufen ebenfalls über den Meldezettel.

 

Was muss ich beim Ausfüllen des Meldezettels beachten?

Bei den auf dem Meldezettel angegebenen Klassen zählt immer das Alter des Hundes am Tag der Ausstellung. Genauere Infos zu den einzelnen Klassen findet man in der Ausstellungsordnung. Wichtig ist, dass man sich nur in der Championats- oder Ehrenklasse anmelden kann, wenn der Hund auch über (eine) entsprechende Championatsurkunde(n) verfügt. Sie muss (müssen) am Ausstellungstag unbedingt mitgebracht werden, ansonsten wird der Hund in die Offene Klasse zurückversetzt. Das Jugendchampionat reicht nicht für einen Start in der Championatsklasse. Auch in der Gebrauchshundeklasse wird ein entsprechender Nachweis gefordert.

Beim Namen des Hundes, ebenso bei den Namen der Eltern müssen unbedingt die vollständigen Namen angegeben werden, so wie sie auf der Ahnentafel stehen. Alle Felder müssen ausgefüllt werden.

 

Wann muss ich die Meldegebühr zahlen?

Die Meldung ist erst mit Zahlung der Meldegebühr gültig. Somit muss sie immer vorab überwiesen werden, am besten gleich mit dem Einreichen des Meldezettels. Auch hier bitte unbedingt die Meldefristen beachten.

 

Was kann ich vorher üben?

Ideal ist es, wenn der Hund an lockerer Leine entspannt im Trab neben einem herlaufen kann, ohne sich von anderen Hunden ablenken zu lassen. Je jünger die Hunde sind, desto schwieriger ist das, ebenso wenn sie gerade mitten in der Pubertät stecken. Bei jungen Hunden besteht oft die Gefahr, dass sie versuchen zu galoppieren statt zu traben oder versuchen in die Leine zu beißen und herumhüpfen, so dass es mehr nach Freestyle aussieht, wie ein Freund es zuletzt so treffend formulierte. Oftmals drücken die Richter dann auch mal hier und da ein Auge zu, aber dennoch kann man im Vorfeld versuchen in diesen Ablauf schon einmal eine gewisse Routine einfließen zu lassen. Der Hund sollte beim Laufen (und später auch beim Stehen) entspannt nach vorne in Laufrichtung blicken, damit der Richter auch das Kopfprofil sehen kann. Wenn der Hund stattdessen mit verrenktem Hals läuft, um ständig sein Herrchen anzuschauen, wie man es in so mancher Hundeschule heute sieht, dann kann er sich zudem i.d.R. nicht so frei bewegen, insbesondere auf der Vorderhand.

Anstelle des sonst oft üblichen „Sitz" kann man das Kommando "Steh" üben, so dass der Hund vor einem Stehen bleibt. Ideal ist es wenn der Hund dann mit geschlossenen Beinen da steht und nicht zu weit unter steht (sprich' die Beine nicht zu weit unter den Bauch gestellt, sondern hinten schön heraus (ohne zu übertreiben). Zum Üben kann man gut einen Spiegel verwenden.

Ein Richter lässt nicht nur beim Laufen der gesamten Gruppe, auch bei der Einzelbegutachtung immer für Sekunden die Augen über alle Hunde kreisen. Darum sollten sich alle Hunde immer möglichst optimal präsentieren. Wenn er sich dabei hinsetzt oder hinlegt, wohlmöglich  gar hinflegelt, dann kann der Richter ihn nicht bewerten und häufig werden sie dann schon aussortiert für die vorderen Plätze.

Der Richter fasst den Hund i.d.R. von vorne nach hinten an. Er beginnt damit dass er ihnen ins Gesicht schaut und ins Maul. Gerade bei Langhaarhunden werden oft der Knochenbau und die Bemuskelung erfühlt, von vorne nach hinten bis zu Rutenspitze. Ebenso der Hodenabstieg bei Rüden. Auch das kann man üben, indem man andere Menschen bittet diesen Part zu übernehmen. Viele gute Hundeschulen lassen dies heute in ihre Schulstunden mit einfließen, ebenso wie das oben genannte Kommando „Steh“. Das anfassen lassen macht auch im Alltag Sinn, wenn man beispielsweise zum Tierarzt muss.

Viele weitere Übungsmöglichkeiten ergeben sich aus der Beschreibung, was im Ausstellungsring gemacht wird, weiter unten.

 

Welche Leine nehme ich?

Viele verwenden ihre ganz normalen Leinen. Ideal ist eine, die farblich zum Hund passt. Hat er beispielsweise einen weißen Kragen, so empfiehlt sich eine ebenfalls weiße Leine, damit sie möglichst unauffällig ist. Sie kann gerne dünn sein, allerdings immer nur so dünn, dass man den Hund immer unter Kontrolle hat. Das gleiche gilt für die Halsbänder. Bei Showleinen gehen sie oft in die Leine über. Aber bei temperamentvolleren Hunden besteht hier immer die Gefahr, dass sie sich oft leicht aus dem Halsband herausziehen können. Im Zweifelsfalle geht die Sicherheit immer vor!!! Jeder haftet übrigens für seinen Hund. Die Leine sollte auch nicht zu lang sein, so dass kein Ende lose herunterbaumelt. Stattdessen ist es schön, wenn sie so klein ist, wie bei den dünnen kordelartigen Showleinen, so dass man sie einfach in der geschlossenen Handfläche der Führhand verschwinden lassen kann.

 

Was ziehe ich an?

Auch hier gilt, die Aufmerksamkeit des Richters sollte nicht dem Hundeführer, sondern dem Hund gelten. Das heißt stark gemusterte oder grell bunte Kleidung ist ebenso wenig angebracht, wie schmuddelig, zerrissene. Ebenso sind weit flatternde Röcke etc. wenig sinnvoll, ebenso wie viel zu enge. Die Farben können dem Hund ähnlich sein, aber sich dabei immer noch genügend abhebend. Würde man beispielsweise einen Weißen Hund vor einer weißen Hose sehen, so fehlen dem Richter stellenweise die Konturen.

Man sollte ebenso wie sein Hund gepflegt erscheinen, denn das Gesamtpaket sollte stimmen. Bei der Wahl der Schuhe sollte man unbedingt der Bequemlichkeit den Vorzug geben und welche wählen, in denen man gut laufen (traben) kann. Stöckelschuhe sind gerade bei Außenausstellungen meist alles andere als ideal.

 

Muss ich meinen Hund extra zurecht machen?

Man muss ihn nicht extra zurecht machen, aber man kann. Wichtig ist, dass der Hund sauber ist und keine Verfilzungen, Kletten, Zecken etc. hat. In den Augen sollte kein Knies sein und in den Ohren kein Ohrschmalz (und natürlich keine Kleberreste). Wer möchte kann seinen Hund baden, aber das ist kein Muss, wobei das Fell dann sehr viel schöner fällt. Die meisten Collies lassen das Baden oder besser gesagt Duschen, entgegen allen Erwartungen, vergleichsweise klaglos über sich ergehen, wenn man behutsam vorgeht. Wenn man mit den Füßen beginnt und sich dann langsam hocharbeitet, ist es mit warmem (kein heißes!) Wasser normal kein Problem. Am besten entweder die Duschwand zuziehen oder eine vertraute Person bitten den Hund festzuhalten. Insbesondere beim ersten Duschen, viele machen es aber auch später so weiter, immer lieber etwas mit Wasser verdünntes schonendes Hundeshampoo verwenden. Benutzt man es pur, dann braucht man unendlich lange, bis man es wieder aus dem Fell herausgewaschen hat, das kann das Nervenkostüm auf beiden Seiten etwas strapazieren. Am Ende ist man meist fast genauso nass wie der Hund, denn sie lieben es sich zwischendurch zu schütteln. Aber wie sagt man so schön, geteiltes Leid ist halbes Leid.

Danach den Hund abtrocknen und schauen, dass er sich nicht auf irgendwelche dreckigen Böden legt, so lange sein Fell nass ist, sonst kann man sich die Prozedur gleich sparen. Dass anschließend eine dicke Belohnung fällig ist, brauche ich glaube ich nicht zu erwähnen, dann können unsere klugen Vierbeiner der Sache auch noch etwas Positives abgewinnen. Die Zeit zum Trocknen ist bei einem Langhaarcollie, der voll im Fell steht oft erstaunlich lang. Bei Hündinnen sind es ein paar Stunden bis zu einem Tag, bei Rüden mitunter auch mal zwei, drei, je nach Behang. Also bitte nicht am Morgen der Ausstellung damit anfangen. Sollten sie wirklich mal schmutzig sein, dann reicht meist einfaches ausbürsten oder ein nasser Lappen. Vielleicht darauf achten, dass das Fell nicht von einem Spielpartner durchgesabbert ist, bevor man in den Ring geht. Bei den Kurzhaarcollies reicht meist einfaches abledern.

Manch ein Hund hat Zahnstein. Wenn es vergleichsweise viel ist, kann man ihn vorher beispielsweise beim Tierarzt mit einem Schaber etwas entfernen lassen (aber bitte nicht für eine Ausstellung eine Komplettbehandlung mit Narkose!) oder man legt selber Hand an.

Interessante Tipps bekommt man auch auf dem Grooming-Seminar am Vortag. Referenten sind unsere Amerikanischen Richter. Bitte rechtzeitig anmelden, da die Plätze limitiert sind.

 

Mein Hund sieht aus als ob er Fellpantoffeln an hat!

Mit zunehmender Felllänge legt nicht nur das Fell am Körper zu, sondern auch an den Pfoten. Diese sehen manchmal nicht nur ungepflegt aus, sondern fungieren auch oft als wahre Dreck-, Matsch- und mitunter Klettenfänger, so dass manch einer sich genötigt sieht hier Hand anzulegen, auch wenn der Hund nicht auf Ausstellung geht. Für eine Ausstellung kann man das Fell zurückschneiden, aber man muss es nicht. Manch einer probiert es dann beim Hundefriseur. Dort sollte man sehr wählerisch sein, damit man nicht nachher enttäuscht ist, wenn der Collie danach nicht mehr viel Ähnlichkeit mit dem ursprünglich angestrebten Aussehen eines Collies hat. Ein Beispiel für das Zurückschneiden ist in dem weiter unten bebilderten Teil zu finden. Insbesondere für Anfänger ist dies immer schwierig. Oft ist es da von Vorteil die Hunde 10-14 Tage vorher zu beschneiden, damit Ungleichheiten wieder etwas verwachsen können. Oder halt die Schere ganz im Schrank lassen und mit einem naturgetreuen Collie zur Ausstellung kommen.

 

Was muss ich alles mitbringen?

Neben entspannt guter Laune und seinem Hund darf man keinesfalls den Impfpass vergessen, mit gültiger Tollwutimpfung (mindestens 3 Wochen alt bis längstens 3 Jahre, wobei immer das im Impfpass eingetragene Datum zur Nachimpfung gilt, als Ablaufdatum). Er ist unaufgefordert am Eingang vorzuzeigen. Ebenfalls mitgebracht werden soll die Ahnentafel. Falls man in der Championats-, Ehren- oder Gebrauchshundeklasse gemeldet hat, müssen entsprechende Nachweise mitgebracht werden, die belegen, dass der Hund dort auch eine Startberechtigung hat, ansonsten wird er in die Offene Klasse zurückversetzt. Ein eigener Wassernapf sollte ebenfalls mitgebracht werden, ebenso wie ein Bürste (oder Kamm), mit dem man nochmal kurz über das Fell gehen kann, bevor es in den Ring geht. Weiteres Zurechtmachen ist übrigens auch nicht erlaubt. Also Haarspray und sonstige Dinge bitte gleich zu Hause lassen. Aber bitte noch an Sicherheitsnadeln oder ähnliches denken, um die Startnummer an der Kleidung gut sichtbar festmachen zu können, bevor es in den Ring geht.

 

Wie sieht es mit Parken aus?

Parken ist ortsnah möglich und ist ebenso wie der Eintritt frei. Auf dem gesamten Ausstellungsgelände müssen die Hunde übrigens an der Leine geführt werden.

 

Was ist wenn mein Hund mal muss?

Das Ausstellungsgelände liegt am Ortsrand. Von dort aus kann man schön spazieren gehen. Bitte dabei immer den Zeitplan (steht im Katalog, den man mit der Mappe an der Meldestelle bekommt) im Auge halten, denn jeder Starter ist selber dafür verantwortlich pünktlich im Ring zu erscheinen, wenn die jeweilige Klasse dran ist. Es kann auch immer mal passieren, dass zwei Klassen zusammengelegt werden. Also immer den Ablauf genau verfolgen. Falls mal auf dem Ausstellungsplatz, dem Parkplatz oder den Zuwegen ein Malheur passiert, gilt unbedingt: Jeder entsorgt die Hinterlassenschaften seines Hundes selber!!! Kotbeutel gibt es an der Meldestelle und sind auch sonst an verschiedenen exponierten Stellen deponiert. Es macht auch Sinn die Hunde sich nochmal entleeren zu lassen, bevor man dran ist, aber bitte nicht zu kurzfristig, denn es kann auch mal ein gemeldeter Hund zurückgezogen sein oder eine Gruppe besonders schnell durch sein und man darf keine Falls zu spät kommen. Sonst wird man nicht mehr platziert und ggf. auch nicht mehr gerichtet. Für die Zweibeiner gibt es natürlich vernünftige Sanitäranlagen.

 

Was mache ich als erstes, wenn ich auf den Ausstellungsplatz komme?

Nach der obligatorischen Impfpasskontrolle muss man sich frühzeitig an die Meldestelle wenden. Dort meldet man sich mit seinem Nachnamen. Man bekommt dann seine Ausstellungsmappe ausgehändigt. Darin befinden sich der Katalog sowie die Startnummer(n), eine für jede Meldung. Anhand des Katalogs kann man diese leicht zuordnen. Auf Grund der vielen Meldungen sind die Vordrucke für die Richterberichtet dieses Jahr nicht in der Ausstellungsmappe, sondern schon vorsortiert am Richtertisch. (Ihr bekommt sie in die Hände nach dem Richten, dann könnt Ihr sie an der Meldestelle abholen, sobald alle Unterlagen fertig ausgefüllt sind.) Im Katalog ist der Programmablauf aufgeführt. Die einzelnen Klassen sind in Reihenfolge des Richtens aufgelistet, samt aller teilnehmenden Hunde, einschließlich ihren Startnummern. So kann man von Anfang an verfolgen wer gerade im Ring ist und wann man selber dran ist. Der Einlass ist ab 9 Uhr und um 10 Uhr wollen wir pünktlich mit dem Richten beginnen. Als erstes sind die jüngsten Teilnehmer, die Welpen dran. Lang- und Kurzhaarcollies werden im Wechsel gerichtet.

Man sollte sich frühzeitig mit der Startnummer auseinandersetzten, damit man sie rechtzeitig an der Kleidung befestigt bekommt. Sie muss gut sichtbar für die Richterin angebracht sein. Am besten also am linken Vorderkörper, nicht allzu weit unten, damit der Hund sie nicht verdeckt oder am linken Arm.

Sollte eine der gemeldeten Hündinnen läufig geworden sein, dann bitte gleich bei der Ankunft an der Meldestelle Bescheid geben. Wir wollen es so einrichten, dass nach Möglichkeit diesen Hündinnen ein bestimmter Bereich zugewiesen wird, damit die Rüden diese Damen nicht permanent in der Nase haben.

 

Worauf muss ich achten, wenn ich dran bin?

Ihr braucht diesmal, nichts weiter in den Ring mitzunehmen, außer Eurer angehefteten Startnummer und natürlich Euren Hund (ggf. noch ein Leckerchen).

Generell gilt erst in den Ring gehen, wenn die Klasse vorher den Ring verlassen hat und die Richterin bereit ist einen zu empfangen. Immer den vorgesehenen Eingang nutzen und niemals von der Seite hineingehen oder hinaus. Der Gang zum Richtertisch entfällt dies Jahr, da die Vordrucke für die Richterberichte bereits am Richtertisch vorliegen. Immer unbedingt darauf achten, dass man genügend Abstand zu anderen Hunden hält. Ansonsten warten, bis Platz ist. Man stellt sich mit den anderen Teilnehmern, immer in Reihenfolge der Startnummern, auf einer der langen Seiten hin, i.d.R. ist das entlang der rechten langen Seite, mit genügend Abstand zum Vormann auf. Man selber ist zur Ringmitte hinwendet und stellt den Hund parallel vor sich hin, so dass er der Richterin seine Seite zuwendet. Alternativ kann man sich auch ans Kopfende des Hundes stellen, den eigenen Vorderkörper in seine Richtung gedreht. Das hat auch den Vorteil, dass man als natürlicher Stop dient und der Hund einen selbst und nicht den vor ihm im Blick hat. Früher war es eher üblich sich der Richterin zuzuwenden. Heute erwarten viele mehr Interaktionen mit dem eigenen Hund, so dass man ihn anschaut und seine Aufmerksamkeit auf sich zieht, wie durch Blickkontakte und leichte Gesten. Sobald alle im Ring sind, weist die Richterin einen an, was als Nächstes folgt. Der Ablauf variiert von Richter zu Richter. Meist ist es so, dass man beginnt linksherum im Kreis zu laufen, den Hund links neben sich auf gleicher Höhe. Fairness wird hier großgeschrieben!!! Der Vorderste sollte unbedingt ein angemessen zügiges Tempo anschlagen, so dass die Hunde schön raumgreifend, aber auch nicht übereilt, neben einem her traben können. Die dahinter laufenden Hundeführer müssen unbedingt auf genügend Abstand zum dem achten, der vor ihnen herläuft!!! Würde man selber lieber etwas schneller laufen, dann kann man versuchen durch gezieltes Auslaufen der Ecken ein wenig Platz herauszuschlagen.

Schon bald lässt die Richterin danach meist die Leute anhalten (auch hier unbedingt auf genügend Abstand achten!!!) Der Hund wird wieder vor einen gestellt. Die Blickrichtung des Hundes sollte immer nach vorne gewandt sein bzw. auf den Hundeführer und keinesfalls provozierend starrend in die Augen des Hundes der vor oder hinter einem läuft. Das ist besonders wichtig bei den ausgewachsenen Hunden, insbesondere bei den Rüden, aber auch bei mancher Hündin.

Die Richterin schaut sich nun i.d.R. jeden Hund genauestens einzeln an, meist von vorne nach hinten und diktiert dabei dem Ringschreiber ihre Beurteilung. Dabei ist der Ausdruck des Hundes von essentieller Bedeutung. Die Richterin fängt meist am Kopf an, schaut sich die Form des Kopfes an, samt Lage und Stellung der Augen, Ohren, des Stops usw.. Wie schaut der Hund, sind die Ohren sauber und frei von Kleberesten etc..  Die meisten Richter schauen selber ins Maul, andere lassen sich aber auch gerne helfen, indem man selber die Lefzen vorne nach oben bzw. unten zieht, damit sie sehen kann, ob der Hund ein Scherengebiss hat. Danach schaut sie sich meist die Seiten an und danach in den geöffneten Fang, um zu sehen ob die Hunde vollzahnig sind. Um den Körperbau sicher beurteilen zu können, tasten sich viele Richter von vorne nach hinten durch vorhandenes längeres Fell (bei den Langhaar Collies). Dabei sollte sie nicht auf irgendwelche Verfilzungen oder Mitbringsel stoßen, wie Kletten, Zecken etc.. Bei Rüden wird der richtige Abstieg der Hoden überprüft. An der Rutenspitze angekommen nimmt sie meist den gesamten Hund nochmal in Augenschein, den Ausdruck, die Winkelung usw..

Manche Richter gehen hin und lassen den Hund in diesem Rahmen auch eine Runde einzeln laufen. Das kann einfach kreisförmig sein und so dass man einfach nur aufschließt oder so dass man weiter innen an den anderen vorbei läuft, aber das kommt eher selten vor. Auch dabei bitte auf einen gewissen Abstand zu den außen stehenden Hunden achten. Es gibt auch viele Richter, die lassen einen entweder eine Diagonale hin und her laufen oder parallel zur kurzen Seite hin und zurück. Sie schauen sich die Hunde dabei genau von vorne oder von hinten an. Dabei achten sie genau darauf, wie die Hunde auffußen. Hier ist oft ein langsamer Trab besser (aber nur dann!). Wenn die Richterin in der Mitte steht und den Hund von der Seite her anschaut, dann erwartet sie ein schwungvolles Gangwerk, bei dem man ruhig ein wenig Tempo machen kann. Man sollte auch darauf achten, dass die Hunde wirklich traben und nicht Pass gehen. Manchmal ist es einfacher aus dem Stand direkt in den Trab zu gehen, um diesen Fehler zu unterbinden, wenn man einen Hund hat, der dazu neigt. Wenn die Hunde stehen, sollten sie möglichst geschlossen stehen (kein Bein weiter vor oder zurück als das Nachbarbein).

Bitte dem Hund im Ring kein Spielzeug vor die Nase halten und schon gar kein quietschendes, denn wohlmöglich wollen andere Hunde es dann auch haben. Zudem macht das einen ganz schlechten Eindruck. Deutsche Richter sehen es vielfach genauso, wenn man ihm permanent ein Leckerli vor die Nase hält. In Amerika ist es in der heutigen Zeit vielfach gängige Praxis Leckerchen mit in den Ring zu nehmen, um die Aufmerksamkeit der Hunde auf den Hundeführer zu steigern und damit sie sich besser präsentieren. Die meisten amerikanischen Richter, die unsere Ausstellung richten, haben darum auch nichts dagegen. So mancher hält das Leckerchen vor das eigene Gesicht oder den Oberkörper, damit die Collies sich schön aufrichten. Alles muss so von statten gehen, dass die Nachbarshunde nicht abgelenkt werden. Zudem sollte ein Hund nie kauen, wenn die Richterin auf einen schaut, womit man immer rechnen muss. Die Gefahr ist auch groß, dass der ungeübte Hund sich dann setzt (so wie er es in der Hundeschule gelernt hat) um ein Leckerchen zu bekommen. Letzlich muss jeder seinen eigenen Weg finden. Viele Hunde reagieren auch auf winzige unauffällige Gesten der Finger. So sind sie mitunter auch gut dazu zu bewegen, dass sie die Ohren gut aufstellen und sich stolz präsentieren.

Wer die Gelegenheit hat, kann sich am Vortag beim Handling-Seminar wertvolle Tipps holen, wie man seinen Hund im Ring vorteilhaft präsentiert und worauf man bei sich selber achten sollte. Interessierte sollten sich frühzeitig anmelden, denn die Plätze sind limitiert. Referenten sind unsere Amerikanischen Richter.

Ansonsten verhält man sich im Ring immer ruhig, es sei denn man wird vom Richter oder einem Helfer etwas gefragt. Oder man sieht, dass jemand nicht begreift, was die Richterin von ihm will. Ansonsten herrscht absolutes Redeverbot im Ring!!! Bei richtigem Abstand ist es sowieso quasi unmöglich. Wichtig ist dass man Doublehandling unbedingt vermeidet, denn es führt zur sofortigen Disqualifikation. Auch wenn die Verlockung mitunter groß ist, dass andere Familienmitglieder oder Freunde den Hund rufen oder ihm etwas zeigen, damit er sich schöner stellt. So etwas darf nie passieren!!! Dass sie es nicht besser wissen schützt nicht vor Strafe, darum am besten die Leute vorher damit vertraut machen, dass sie gerne zuschauen können, aber mehr auch nicht. Auch anders herum darf sich niemand im Ring aufhalten oder am Richtertisch, der dort nicht "hingehört". Bewertungen der Richterin sind übrigens nicht diskutabel sondern endgültig, wenn sie eine Entscheidung gefällt hat.

Manchmal bittet die Richterin auch, dass sich einzelne Personen beiseite stellen und einige wenige nochmal zusammen laufen. Zum Schluss legt sie die Platzierungen fest. Jeder bekommt eine Formwertnote (siehe Beschreibung in der Ausstellungsordnung und auch im Katalog), bestehend aus wenigen Buchstaben. Es können bis zu 4 Hunde platziert werden, sofern alle beste oder zweitbeste Formwertnoten erhalten haben. Ihnen wird zu der Formwertnote noch eine Zahl beigefügt. Sie gibt an auf welchem Platz man ist. Der Erstplatzierte ist Klassensieger.

Alle Hunde mit Bestnote und einer Platzierung auf Platz 1 erhalten eine Urkunde und einen Pokal. Zudem können sie eine Anwartschaft auf ein Championat erhalten. Die zweitplatzierten mit Bestnote können eine Reserveanwartschaft erhalten. Für den 2. bis 4. Platz gibt es eine schöne Schleife. Wie gesagt, genaue Beschreibungen hierzu finden sich in der Ausstellungsordnung.  

Wenn alle Klassen durch sind, gehen nochmal alle Klassensieger in den Ring, um zu schauen, wer von ihnen Europameister(in) oder Europajugendmeister(in) wird (getrennt zwischen Lang- und Kurzhaar). Unter diesen Vieren wird dann jeweils noch der BOB (Best of Breed / Bester der Rasse) ausgewählt. Beim gegenteiligen Geschlecht wird zudem der Titel BOS (Best of Opposite Sex) vergeben. Die BOBs der Lang- und Kurzhaarcollies treten dann nochmal gegeneinander an, um den Haupttitel der Ausstellung, den BISS (Best in Specialty Show / Bester der Spezialzuchtschau") zu bekommen. Alle Titelträger (Klassensieger, Europa(jugend)meister, BOB und BISS) bekommen bei diesen Endringen jeweils eine Urkunde und einen Pokal. Auch hier ist es wichtig pünktlich zu erscheinen, sonst ist man außen vor.

 

Getränke und Essen:

Während der ganzen Veranstaltung hat man die Möglichkeit sich mit leckerem Essen und Getränken zu versorgen. In diesem Jahr sorgt der ortsansässigen Verein der Hundefreunde Oberhausen-Rheinhausen e.V. gestellt. Er überlässt uns auch freundlicherweise das Geländer für die Veranstaltungen.

 

 

 

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Beispiel zum Beschneiden:

 

Wenn man keinen speziellen Frisiertisch hat, ist es manchmal am einfachsten den Collie auf eine mit einem alten Wachstischtuch abgedeckte Couch zu legen. Während sie friedlich vor sich hindösen, kann man sie schön durchkämmen und ihnen bei Bedarf das Fell an den Füßen zurückschneiden. Ich verwende zum Kämmen immer einen Kamm in T-Form, auch Harkenkamm genannt, mit rotierenden Stiften unterschiedlicher Länge.  Er ist hervorragend zum normalen Durchkämmen, ohne dass man zu viel Unterwolle auskämmt. Auch wenn sich mal Kletten im Fell verfangen, kann man sie einfach auskämmen, ohne zu viel Fell dabei herauszureißen. Dort wo die Gefahr von Knötchen im feineren Fell besteht, wie hinter den Öhrchen, empfiehlt sich ein feingezinkter Kamm. Generell gilt dass die Zinken immer möglichst glatt sein sollen.

 

 

Zur besseren Veranschaulichung habe ich hier die Beine einer Hündin, die momentan im Fellwechsel steht, zum Fotografieren gewählt. Auch wenn der Behang momentan mäßig ist, kann man gut die franseligen Haare an diesen Vorderbeine erkennen, die über die Pfoten hinausragen:

Mit einem feinen Kamm kämmt man sie gegen den Strich, so dass sie sich aufstellen:

Dann kann man sie mit einer Schere einfach einkürzen, wie unten auf dem Foto. Wobei es heute für Ausstellungen gängiger ist, dass man eher kuppelförmig schneidet, also nicht alles ganz kurz, sondern mehr einen Bogen.

Wenn man genau hinschaut sieht man, dass links und rechts an den Pfoten auch noch längere Haare sind. Auch hier geht man genauso vor und kürzt sie alle ein. Auch unter den Pfoten herausragende Haare kann man gut zurückschneiden.

An den Vorderbeinen belässt man den weiteren Behang dran, lediglich am ersten Glied (bis unterhalb des Gelenks) kann man unten und an den Seiten noch zurückschneiden:

Hierzu trennt man den oberen Behang von dem unteren:

und kürzt ihn dann wieder ein, nachdem man ihn zuvor mit einem Kamm aufgestellt hat. Oben ist der noch nicht beschnittene Fuß und unten der beschnittene:

 

Dann geht es weiter zu den Hinterbeinen. Auch hier wird das Fell wieder gegen den Strich hochgekämmt und danach eingekürzt:

 Anschließend kann man auch hier den Behang einkürzen, wobei man hier etwas höher geht als an den vorne, aber auch nicht höher als bis unterhalb des nächsten Gelenks) und nicht ganz so stark zurückschneidet wie an den Vorderbeinen:

So sieht ein fertig beschnittenes Hinterbein aus:

noch schöner ist es wenn man es als weiten Bogen schneidet.

 

Es empfiehlt sich den Rückschnitt immer 10-14 Tage vorher zu machen, damit sich Ungleichheiten noch ein wenig verwachsen, es sei denn man begibt sich in professionelle, erfahrene Hände. 

 

 

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