Collie Farben
Wenn man sich mit den unterschiedlichen Farben der Collies auf wissenschaftlicher Ebene auseinandersetzt, ergeben sich hochinteressante Erkenntnisse.
Sable & Tricolor
Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es beim Collie nur zwei Farben, nämlich Sable und Tricolor. Kommen beide Farben zusammen, dann geht ein Dark Sable hervor, da das dominate Sable-Gen das unterlegene (rezessive) Tricolor-Gen überlagert. In der Regel nicht ganz vollständig, so dass die Dark Sable mal mehr, mal weniger intensiv dunkel gefärbt sind. Die helleren kann man optisch nicht von Pure Sables (ohne Tricolor Gen) unterscheiden. Beim Tricolor hat man neben der schwarzen Grundfarbe noch rotbraune Tan-Abzeichen, die das Schwarz umrahmen an Nase, Wangen und an den Läufen.

Pure Sable / White

Pure Sable

Dark Sable

Dark Sable

Tricolor

Tricolor
White / Whitefaktor
Man unterscheidet zwei Formen von Weiß beim Collie. Zum einen gibt es die genetisch fixierten weißen Abzeichen, wie Kragen, Pfoten, Rutenspitze etc., genannt Irish Pattern. Zum anderen gibt es Piebald White, welches man je nach Ausprägung in seiner minimalen Form (Weißfaktor) am hochgezogenen Weiß der hinteren Läufe erkennen kann und in seiner maximalen Form als Weiß, was sich an den Kragen über den Rumpf verteilt anschließt.

Dark Sable / White

Dark Sable / White

Tricolor / White

White / Blue Merle

White / Dark Sable

White / Tricolor
Merle
Bei Merle handelt es sich um eine Farbaufhellung der Grundfarben Sable und Tricolor. In seiner klassischen Ausführung hellt sich z.B. das Tricolor zu einem silberblau auf, durchsetzt mit schwarzen Sprenkeln. Während die Aufhellungen beim Sable meist nur im jungen Welpenalter auszumachen sind. Inzwischen unterscheidet man 7 Grundvarianten von nicht sichtbarem Merle, über klassisches bis hin zum Harlequin/Fawnequin/Minimal Merle und Mischformen.

Classic Blue Merle / White (m/M (267))

Sable Merle

Cryptic (Dark) Sable Merle (m/Mc)

Atypical Merle / White (m/Ma+ (236))

Harlequin (m/Mh)

Harlequin Merle (m/Mh)

Fawnequin (m/Mh)

Mosaic Merle (m/[Mc]/M)

Double Merle (M/M) - verboten!
Unerwünschte Farbveränderungen
Neben den oben genannten Farbvarianten gibt es selten auch noch weitere. So kommt es beispielsweise beim betroffenen E-Lokus (e/e) zur rötlich hellbraunen Überlagerung aller farbigen Stellen, einschließlich des Nasenspiegels. Beim Maltese Blue kommt es zur leichten Verdünnung aller Farben, einschließlich lohfarbenen Tan-Abzeichen. An Gray Collie Syndrom erkrankten Collies haben auch ein aufgehelltes Fell. Dort fehlen sogar die Tan-Abzeichen und der Nasenspiegel ist nicht vollständig pigmentiert. Aber diese Hunde sind schwerkrank mit einem massiven Abfall der weißen Blutkörperchen alle ca. 11 Tage und sterben meist früh. Beim Fever Coat sind die Aufhellungen am Rumpf nur vorübergehend und verschwinden wieder mit den späteren Fellwechseln und es gibt wohl keine gesundheitlichen Einschränkungen.

E-Lokus (e/e)

Maltese Blue (d/d)

Gray Collie Syndrom (GCS/GCS)
Haarlänge
Das dominante Kurzhaar-Gen (L) dominiert über das rezessive Langhaar-Gen (l). Das heißt bei einer Verpaarung von einem reinen Kurzhaar (L/L) mit einem reinen Langhaar (l/l), sind alle Nachkommen kurzhaarig (L/l). Wenn man aber genauer hinschaut, dann sieht man, dass ihr Fell etwas länger ist, wie sonst bei Kurzhaar üblich, denn sie alle haben einen Langhaarfaktor, der dazu führt, dass das minimal länger ist. Alle Kurzhaar mit Langhaarfaktor (L/l) können bei einer Verpaarung mit Langhaar (l/l) mit 50%iger Wahrscheinlichkeit auch Langhaar (l/l) gebären. Deren Fell ist bei den Amerikanischen Linien für gewöhnlich von ganz normaler Länge, wie für Langhaar üblich. Bei einigen Europäischen Kurzhaar Linien hat sich das etwas verloren, so dass die Nachkommen häufig nur ein mittellanges Fell ausprägen. Test: https://labogen.com/farbe-haarlaenge-haarstruktur-hund/haarlaenge-ii-kurzhaar-langhaar/
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